Im Oktober holte die Johanna-Wittum-Schule die feierliche Würdigung verschiedener Jubiläen, die in der Corona-Zeit lagen, nach. Der nun 62. Schulgeburtstag, über 40 Jahre Berufsfachschule und Erzieher:innenausbildung und über 30 Jahre Pflegeausbildung und berufliches Gymnasium wurden mit einem Tag der offenen Tür verknüpft, sodass aktuelle, ehemalige und zukünftige Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Besucherinnen und Besucher und alle am Schulleben Beteiligte gemeinsam feiern konnten.

Die Relevanz der Schule, die auf eine lange Tradition zurückblicken kann, für die Region zeigt sich in den folgenden Punkten. Im Sinne der regionalen Daseinsvorsorge von Pforzheim und dem Enzkreis bildet die Johanna-Wittum-Schule seit Jahrzehnten den weitaus größten Anteil der Erzieher:innen aus. In diesem Schuljahr starten ca. 130 Auszubildende eine Ausbildung im frühkindlichen Bereich. Im Bereich der Ausbildung von Pflegefachkräften ist der große Umbau von der Ausbildung zur Altenpfleger:in zur generalistischen Fachkraft mit den ersten Absolventen geglückt. Viele unserer Berufsfachschul- und Berufskollegsabsolvent:innen sind in regionalen Arztpraxen oder Kliniken als Fachkräfte anzutreffen.

In den Vollzeitschularten wird eine berufliche Grundbildung vermittelt, die bestens auf den Studiums- und Arbeitsmarkt vorbereitet. Die Absolvent:innen erlangen in den beruflichen Gymnasien die Studierfähigkeit für alle Studiengänge, ergänzend werden aber auch hervorragende Grundlagen für ein Studium in einem affinen Fach gelegt, auf einem Niveau, das andere Abiturient:innen erst durch ein Bachelorstudium erwerben. Jährlich verlassen ca. 90-100 Schüler:innen mit dem Abitur oder der Fachhochschulreife, ca. 70 mit mittlerer Reife und ca. 80-100 mit dem Hauptschulabschluss die Johanna-Wittum-Schule.

Mit der Biotech-AG haben die Schüler:innen die Möglichkeit, erweiternde naturwissenschaftliche Erfahrungen zu sammeln, die später im beruflichen Leben einen Wettbewerbsvorteil darstellen können. Über einen europäischen Austausch im Rahmen von Erasmus werden im Sinne einer Stärkung des europäischen Gedankens freundschaftliche Kontakte in andere europäische Länder geknüpft. Die Erasmusprojekte werden regelmäßig als Excellenzprojekt, als „Bespiele guter Praxis“ mit sehr guten Bewertungen mit dem Erasmus⁺-Qualitätssiegel ausgezeichnet. Über einen regelmäßigen USA- und China-Austausch erhalten die Schüler:innen Einblicke in die universitäre Forschung und in die Industrie.

Schon immer fühlten wir uns der Bildung für nachhaltigen Entwicklung (BNE) verpflichtet. Seit November 2022 ist die Johanna-Wittum-Schule als erste Schule in Pforzheim Mitglied im BNE-Schulnetzwerk des Landes Baden-Württemberg, um den Gedanken der Bildung für nachhaltige Entwicklung noch mehr zu stärken.

Alle Schularten, Profile und Fachschaften stellten sich am Tag der offenen Tür vor und boten Einblicke in ihre Arbeit. Sich fühlen wie ein alter Mensch und somit Verständnis aufbauen konnte man in der Pflegeabteilung, durch einen Bewegungsparcours und Handpuppenspiel gab es Einblicke in die Erzieher:innenausbildung oder Kostproben aus der Küche, hergestellt von Schülerinnen und Schülern der beruflichen Grundbildung, stellten das Profil Ernährung und Gastronomie vor. Viele weitere Angebote wie Auftritte der Schulband, Luftballontiere, Second-Hand-Kleidermarkt, Kleinkunst aus Lateinamerika, ein Kunstprojekt mit alten Schallplatten oder Mitmachangebote der Fachschaften rundeten das Angebot ab.

Highlight des Tages waren Interviews mit Politikern und Ehemaligen. Zu Gast waren unter anderem Herr Stadtrat Andreas Renner von der CDU und Herr MdL/Stadtrat Dr. Hans-Ulrich Rülke von der FPD. Frau MdB Katja Mast ließ sich gesundheitsbedingt entschuldigen.

Wir danken allen Beteiligten für ihren Einsatz und freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen für das neue Schuljahr. Die Bewerbungsfrist für alle Schularten der Johanna-Wittum-Schule ist 01.03.2024.

Text: Dr. U. Kagerhuber, L. Bock-Schorpp   Fotos: L. Bock-Schorpp