Verleihung Ulli-Thiel-Friedenspreis
Kinderpflege Auszubildende der Johanna-Wittum-Schule erhalten Sonderpreis im Rahmen der Ulli-Thiel-Friedenspreis-Verleihung
Am 14.07.2022 hat in Karlsruhe die Verleihung des Ulli-Thiel-Friedenspreises stattgefunden. Die Kinderpfleger:innen Klasse der Johanna-Wittum-Schule hatte an dem Wettbewerb teilgenommen und durfte zwei Vertreterinnen, Melanie Pintauer-Zipfl und Begüm Savak, mit der Lehrerin Frau Bohnert zu der Preisverleihung schicken. Die Klasse war die einzige Bewerbung einer Berufsfachschule.
Die Motivation der Klasse, sich näher mit dem Thema Frieden auseinanderzusetzen, bestand darin, wie das Thema Frieden den Kindern in Krippen, Kindertagesstätten und Horts näher gebracht werden kann. Ihre Lehrerin im Fach Religionspädagogik, Frau Bohnert, hat die Idee der Teilnahme am Ulli-Thiel-Friedenspreis eingebracht. Daher beschäftigte sich die Klasse bereits 2 Monate vor Beginn des Ukrainekrieges mit dem Thema Frieden. Die Klasse, die aus 17 Schülerinnen besteht, hat sich die Frage gestellt: Was heißt Frieden für Kinder und geht es über das Thema Streiten hinaus? Gemeinsam haben Sie einen Friedenskoffer zusammengestellt, der mit vielen Ideen gefüllt wurde, um Fachkräften und Kindern das Thema Frieden anschaulich zu erklären und Auseinandersetzungsmöglichkeiten anzubieten. Sei es mit einem Memory, einem Buch, Ausmalbildern oder Fachliteratur für die Fachkräfte. Als im März dann der Krieg ausgebrochen ist, war die Klasse so schockiert, dass sie ein Zeichen setzen wollten, um Menschen in Not zu helfen. Sie haben sich daher an der Rucksackaktion des IB beteiligt und haben eine Spendenaktion an der Johanna-Wittum-Schule organisiert. Sie konnten 204 gefüllte Rücksäcke für geflüchtete Menschen spenden.
Für ihr Engagement, das Thema Frieden in neue Generationen zu tragen, wurde die Klasse mit einem Sonderpreis ausgezeichnet und erhielt zusätzlich zu einer Urkunde ein Preisgeld von 100€.
Bei der Preisverleihung postulierten die Vertreterinnen der Klasse: „Auch in jungen Jahren ist es wichtig, sich mit dem Thema Frieden auseinanderzusetzen, da viele Kinder in unseren Einrichtungen selbst schon viel Schlimmes erlebt und gesehen haben oder über Medien damit in Kontakt kommen. Umso wichtiger ist unser Auftrag, den Kindern auf spielerische Weise Frieden zu vermitteln und durch Friedenspädagogik einen Umgang mit Konflikten aufzuzeigen. Kinder sind die Erwachsenen von morgen und wenn sie in der frühen Kindheit Vielfalt als Bereicherung erleben, kann Friede durch sie in weitere Generationen getragen werden. Wichtig ist hierbei die eigene kulturelle Identität der Kinder zu stärken. Es darf ihnen wichtig sein, aus welchem Land sie kommen oder welche Sprachen sie sprechen. Sie sollten Vielfalt schon in Krippe und Kita kennenlernen und leben. Und sie sollten schon von klein auf lernen, sich gegen Ungerechtigkeiten einzusetzen. Denn wir sind alle Bewohner dieser Erde. Wir Erwachsenen und vor allem wir pädagogischen Fachkräfte sind Vorbilder für die Kinder und daher ist es für uns wichtig, nicht über andere zu urteilen. Wenn wir Erwachsene schon anfangen, über andere zu urteilen und die Kinder sich ein Vorbild daran nehmen, was soll dann aus unserer Welt werden?“
Bilder: Yvonne Bohnert
1 - Übergabe des Preises: von rechts nach links: Melanie Pintauer-Zipfl, Begüm Savak, die Jurorin
2 - Die Rede der Schülerinnen: links Melanie, rechts Begüm
3 - die beiden Juror:innen
4 - Die Schülerinnen mit dem Preis: links Melanie, rechts Begüm
Autorinnen: Yvonne Bohnert, Melanie Pintauer-Zipfl